Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing: Ein Blick in die Zukunft

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In dem selben Maße, wie die Absatzzahlen klassischer Informationsmedien, wie z. B. Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine in Printform zurückgehen, steigt die Bedeutung neuer Online Medien, wie Blogs, Nachrichtenportale und dergleichen. Teilweise stellen die Anbieter der renommierten Printmedien wie z. B. die Süddeutsche Zeitung oder der Spiegel immer mehr auf das Online Geschäft um.

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© Alexander Klaus | pixelio.de

In diesem Sinne ist es nur logisch, dass die Werbebudgets deutscher und internationaler Unternehmen für klassische Anzeigen in Zeitungen etc. immer weiter zurück gefahren werden. In unserer hochgradig kommerzialisierten Welt gilt aber weiterhin uneingeschränkt das Motto „Werben oder Sterben“  und so steigen demgegenüber die Budgets für Werbung und Marketing im Internet rasant.

Ein besonderer Zweig des Online-Marketings ist die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO. Hier wird versucht, eine kommerzielle Internetseite in den organischen Suchergebnissen der Suchmaschinen (Suchmaschinen-Resultate, die keine bezahlten Werbeanzeigen darstellen) möglichst weit nach vorne zu befördern. Eine große Rolle spielt dabei der Aufbau von Backlinks. Am besten eignen sich dabei hochwertige Content-Links. Echte Experten in Sachen SEO wie die SEOkraten betonen aber auch, dass das Linkprofil einer Seite einen „guten Link-Mix“ aufweisen sollte. Da Google in Deutschland einen Marktanteil von weit über 90 % im Suchmaschinengeschäft aufweist, beziehen sich hier Optimierungsmaßnahmen nahezu ausschließlich auf eine Optimierung der Google Suchergebnisse.

Über die Anregung eines geschätzten Freundes und Ex-Kommilitonen beschäftige auch ich mich seit geraumer Zeit, neben meinem (inzwischen abgeschlossenen) Studium, mit Online-Marketing und SEO. Deswegen habe ich mir immer mal wieder so einige Gedanken zur Zukunft des Online-Marketings und der Suchmaschinen-Optimierung gemacht. Auch weil damit meine Zukunft in mehr oder weniger großem Ausmaß verbunden sein wird.

In meiner Eigenschaft als Ex-Geschichtsstudent und mittlerweile Historiker interessiert mich vor allem die gesellschaftliche Stellung des Internets und der Charakter des Informationsflusses darin, der wie oben angesprochen eine immer größere Bedeutung erlangt hat. Diese wird auch in Zukunft, da bin ich mir sicher, immer weiter zunehmen.

 

Der Suchalgorithmus unter staatlicher Aufsicht?

So hat mich in letzter Zeit vor allem ein Gedanke beschäftigt: Nämlich die Tatsache, dass es sich auf Dauer eine freiheitliche Gesellschaft, deren Funktionieren ganz und gar auf der Freiheit des Informationsflusses fußt,  gar nicht leisten kann, dass diese Informationsströme im Internet von einer einzigen Firma, in Gestalt von Google, kontrolliert werden. Selbst dann nicht, wenn Google diesen Informationsfluss nicht gezielt in eine politische, sondern nur in eine werbetechnisch für sich selbst am günstigsten gelegene Richtung lenkt.

Aus diesem Grund bin ich mir ziemlich sicher, dass wenn die Bedeutung der Internetsuche nach Informationen jeglicher Art noch weiter zunimmt, eine staatliche Reglementierung des Informationsflusses im Internet in irgendeiner Form einmal statt finden wird, ja muss. Auch wenn sich der Staat momentan noch mit einer bloßen Implementierung des Rechts in den virtuellen Raum schwer tut und dies vielleicht erst in relativ weit entfernter Zukunft geschehen wird.

Dies hätte dann sicher auch Auswirkungen auf das derzeit boomende Online-Marketing- und vor allem das SEO-Business. Einer Reihe von Fragen sollte sich dabei jede Online-Marketing Agentur irgendwann einmal stellen:

Wird Google irgendwann einmal gänzlich entmachtet, was seinen Einfluss auf die Informationsfindung im Internet angeht, oder wird sein Suchalgorithmus staatlich reglementiert, bzw. auf bestimmte Themenbereiche beschränkt?

Werden in Zukunft Verweise auf kommerzielle Internetseiten nicht mehr in den organischen Suchergebnissen erscheinen, sondern auf klar (optisch) abgegrenzte Werbeflächen beschränkt?

Werden die Suchmaschinenoptimierer in Zukunft nicht mehr das neueste Google-Update, sondern die Beschlüsse einer (fiktiven) Internet-Kommission des Bundestages fürchten? – Hat die Suchmaschinen-Optimierungsbranche langfristig eine Zukunft und wenn ja, wie wird sie sich verändern?

 

All das sind meines Erachtens spannende und kontrovers beantwortbare Fragen, auf die ich mich (noch) nicht, traue, eine definitive Antwort zu geben. Vielleicht werde ich irgendwann einmal einen weiteren Beitrag dazu schreiben. Sollte aber der geneigte Leser dieses Blogs jetzt schon Ideen und Meinungen zum Thema haben, würde ich mich einen (do-follow) Kommentar freuen!

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.robinbrunold.de/news/suchmaschinenoptimierung-und-online-marketing-ein-blick-in-die-zukunft/

6 Kommentare

2 Pings

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  1. Was die Zukunft bringt, lässt sich wohl nur abwarten. Was uns tatsächlich ereilt, lässt sich nicht so leicht definieren. In zu viele unterschiedliche Richtungen könnte sich das komplexe Gebiet der Suchmaschinen Optimierung oder des Online Marketings entwickeln .Langzeitprognosen sind schwer zu treffen.

  2. Es ist ein Irrtum zu glauben das Google die Welt mit seinem Algorithmus beherrscht. Wir Europäer vergessen gerne das die Welt nicht nur aus EU und USA besteht, aber bis auf Indien, benutzen Asiaten, allen voran China andere Suchmaschinen. Auch Russen ziehen das immer stärker werdende Yandex vor. Also ich denke der internationale Markt reguliert sich selbst und der Staat sollte sich komplett raus halten. Aber im Internetgeschäft ist wie mein Vorredner schon sagte, schwer überhaupt den nächsten Monat zu planen.

  3. Hallo Sascha,

    Danke für deine Anregungen: Interessante Aspekte, die ich wirklich noch nicht bedacht hatte.
    Allerdings muss man anmerken, dass Informationsbeschaffung im Moment noch auf vielen anderen Kanäle als über das Internet von statten geht. Noch beherrscht Google natürlich nicht die (Informations-)Welt, auch nicht in Europa und die USA. Sollten sich aber die im Beitrag angesprochenen Trends fortsetzen, wird Google zumindest weiter an Einfluss gewinnen.
    Auch möchte ich zu bedenken geben, dass Russland und vor allem China keine freiheitlichen Gesellschaften sind, hier wird der Informationsfluss im Internet sowieso schon staatlich reguliert, allerdings monopolistisch durch Staatsparteien. In Russland natürlich nur eingeschränkt, aber ob von diesen Ländern eine positive internationale Regulierung des Suchmaschinenmarkts ausgehen wird?

  4. Hi,

    dass Google in vielen Ländern einen sehr starken, fast schon monopolartigen Stellenwert hat, steht denke ich außer Frage. Ich bin mir da nicht ganz so sicher, ob es eine „Selbstregulierung“ alleine tut – was das freie Schalten und Walten auf dem Markt so alles verursachen kann, sieht man ja in den letzten Jahren sehr schön in der Finanzwirtschaft.

    Ich hatte letztens auch noch einen evtl. passenden Beitrag geschrieben: http://www.gentle-rocker.de/waere-eine-stiftung-medientest-fuer-das-internet-sinnvoll/ – und dieses Thema verfolgt mich nun schon seit längerer Zeit; umso mehr, da ich nun fast seit 5 Jahren aktiv in der Online Marketing Welt unterwegs bin, und ich mir hin und wieder schon einmal die Frage stelle, ob da eine staatliche Instanz nicht mal angebracht wäre, die zumindest einen Versuch unternimmt, die inhaltliche Qualität von Websites in irgendeiner Form einzustufen…zumindest bei den ganz großen Domains.

    Ob das dann generell auf Suchergebnisse von diversen Suchmaschinen-Anbietern anwendbar sein kann, ist wieder eine andere Frage;)

  5. Anscheinend beschäftigen diese Gedanken nicht nur mich: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Forschungsreport-Google-muss-zerschlagen-werden-202003.html
    Ein Forscher aus Graz warnt mittlerweile vor einer „Bedrohung der Menschheit“ durch Google (wörtliches Zitat)

    • Sbk-Studio auf 24. Juni 2016 bei 14:47
    • Antworten

    Um so jünger die Zielgruppe, um so besser ihr Bullshit-Filter. Marketing wirkt nicht, wenn es als Fremdkörper wahrgenommen wird. Es muss sich daher den Plattformen anpassen, auf denen die User unterwegs sind.

  1. […] important part of all my life and a great team, I would not be able to enjoy it that much (thank you […]

  2. […] So manche Tageszeitung und Nachrichtenportal verkaufen in ihrer Verzweiflung Links an Agenturen zur Suchmaschinenoptimierung oder im Rahmen eines Advertorials gleich an Kunden. Im klaren Bewusstsein, dass sie gegen Google […]

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