Straßenhunde adoptieren – Ein Plädoyer

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Vor kurzer Zeit ist unser neuer Hund „Borko“, ein ehemaliger Straßenhund aus Bulgarien, bei uns eingezogen. Deswegen habe ich mir in letzter Zeit immer mal wieder Gedanken um den besten Freund des Menschen, den Hund, gemacht. Ein paar dieser Überlegungen möchte ich an dieser Stelle einmal loswerden.

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Ich habe ein Zuhause gefunden – meine Freunde warten noch

Sich einen Hund anzuschaffen; dafür gibt es ja grundsätzlich viele Möglichkeiten. Man kann zu einem Züchter gehen und sich für viele hundert, oder gar tausend Euro einen reinrassigen Hund kaufen. Man kann auf den Bauernhof fahren und sich einen der vielen Welpen holen, die dort geboren werden. Man kann ins Tierheim gehen und einen der zahlreichen ausgesetzten und verstoßenen Hunde aufnehmen, die auf ein neues Herrchen warten. Eine weitere Möglichkeit besteht aber auch darin, sich an einen Tierschutzverband in den südlichen Ländern Europas zu wenden und einen ehemaligen Straßenhund zu adoptieren.

Das Schöne am Adoptieren von Straßenhunden – die Vorteile

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Euch geb ich nicht mehr her!

Nach obiger Einleitung sollte bereits klar sein, welche Methode ich persönlich favorisiere 🙂 Dabei hat die Adoption eines Straßenhundes viele Vorteile. Zunächst einmal ist da der moralische Aspekt. Statt horrenden Summen für einen reinrassigen Modehund auszugeben, kann man für wenig Geld viel Gutes tun. Natürlich ist auch die Adoption eines Straßenhunds nicht kostenlos. Es muss der Transport aus dem Heimatland und die medizinische Erstversorgung bezahlt werden. Im Vergleich zu den Kosten des Hundezüchters sind diese Ausgaben aber ein Klacks. Auch sind ehemalige Straßenhunde daran gewöhnt alleine zu sein. Man kann seinen adoptierten Hund also ruhigen Gewissens ein oder zwei Stunden allein lassen. So lange der Hund weiß, dass Herrchen oder Frauchen bald wieder nach Hause kommen und ihm Futter geben, ist alles in Ordnung. Der weitaus größte Vorteil aber ist, dass Straßenhunde, die ein neues Zuhause und regelmäßiges Futter gefunden haben, einfach die treuherzigsten und dankbarsten Hunde der Welt sind. Ein solcher Hund wird, sobald er sich erst einmal eingelebt hat, alles in seiner Macht stehende tun, um nichts und niemanden mehr in der Welt zwischen ihn und seine neuen Eltern und Zuhause kommen zu lassen. Nach einer Umgewöhnungsphase sind ehemalige Straßenhund auch sehr gelehrig.

Mögliche Probleme bei der Anschaffung – die Nachteile

Natürlich gibt es auch einige Nachteile an Hunden, die von der Straße in eine neues Zuhause kommen. Zunächst einmal ist es natürlich die Hygiene und die „Optik“, die erst einmal aufgebaut werden muss.  Die Meisten der Racker sind am Anfang nicht stubenrein und bringen kleine ungebetene Gäste, wie Flöhe und Milben mit zu ihren neuen Herrchen. Aber wenn am Anfang mal was daneben geht, gibt es ja proffessionelle Hilfe, in München beispielsweise bei Mr. Cleaner. Auch gibt es aber in Deutschland eine gute Tiermedizin, die den Hund schnell „pumperlgesund“ werden lässt. Im Idealfall sorgt auch schon die Tierschutzorganisation für einen medizinisch einwandfreien Zustand des Hunds.  Für Liebhaber schöner Hunde: Nach einer ausgiebigen Dusche schaut der neue Mitbewohner meist auch schon wieder sehr gut aus und zur Not gibt es ja immer noch den Hundefrisör 🙂

Hund mit Laser Augen

Nimm mich auf *ohhm*

Natürlich gibt es auch Straßenhunde, vor allem die älteren, die in ihrem früheren Leben auf der Straße viele schlechte Erfahrungen machen mussten. Diese Hunde sind, obwohl auch dankbar und im Grunde treuherzig und lieb, natürlich eine Herausforderung. Diese sollten nur an erfahrene Hundehalter vermittelt werden und die Unterstützung eines professionellen Hundetrainings erfahren. So bekommt der Hund die Liebe, Pflege und Erziehung, die er nach seinem harten Leben auf der Straße auch benötigt.

Summa summarum kann ich aber trotz einiger Nachteile, bzw. potentieller Schwierigkeiten, nur Eins sagen: Jeder sollte es sich noch einmal überlegen, ob er wirklich tausende von Euros für Grausamkeiten, wie z. B.einen Chihuahua Waden-Beißer ausgeben möchte. Es gibt so viele arme Hundeseelen, die im Tierheim oder in den südlichen Länder von Tierschutzorganisationen gerettet wurden und auf ein neues Herrchen oder Frauchen warten. Jedem der sich zur Adoption entschließt, dem wird sein Entschluss von seinem neuen Begleiter ein Leben lang gedankt werden!

 

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9 Kommentare

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    • jutta neuann auf 25. Mai 2013 bei 11:31
    • Antworten

    allso ich habe auch chis und meine sind keine waden beisser und bin voll zufreiden und liebe meine chis über alles. auch meine hunde aus dem ausland lieb ich sehr. finde das mal wieder nicht in ordung das die chis hier wieder blöd gemacht werden. sorry

  1. *pfeif* Bei dem Thema muss ich meinem Mann auch in den Rücken fallen. Ich liebe diese Hunde auch total! Lieber Gatte, das sind Vorurteile, wie ich schon oft gesagt habe.

  2. Hallo, der Artikel hat mir und meiner Frau sehr gefallen, denn wir überlegen zur Zeit auch, einen Hund von der Strasse zu nehmen. Allerdings sind wir uns unsicher, wie man den Kontakt nach Bulgarien oder Rumänien herstellt und worauf man noch achten muss, um nicht über den Tisch gezogen zu werden.

  3. Hallo Thomas,

    danke für deinen Kommentar und das Lob. Eine sehr gute und absolut seriöse Organisation ist bereits im Beitrag verlinkt:
    https://www.facebook.com/Animal.Hope.Bulgaria.Varna.Deutsch
    Von dort haben wir unseren Hund Borko her. Gerne hilft euch aber auch meine Frau mit allen Informationen weiter. Bei Interesse bitte eine E-Mail an die im Impressum genannte Kontakt-EMail.

  4. Ich glaube, man muss höllisch aufpassen, von welcher Organisation man einen Hund beziehen möchte. Nachdem der gute Wille und damit die Nachfrage nach Straßenhunden sehr hoch ist, ist wohl schon ein richtiger „Markt“ entstanden.
    Aber grundsätzlich finde ich es selbstverständlich, dass man, wenn man einen Hund aufnehmen möchte, zuerst nach den verlassenen Seelen im Tierheim oder auf der Straße schaut. Wenn alle Tierheime leer sind, alle Straßenhunde vermittelt, Lucky und Luna von nebenan welpenlos sind – dann würde ich immer noch nicht einen Rassehund vom Züchter holen.

  5. Meine Schwager nebst Schwägerin haben vor 3Jahren einen Straßenhund aus Griechenland adoptiert und sind immer noch hellauf begeistert. Anfangs war sie (Kati) noch total scheu und ängstlich, heute der liebste und aufgeschlossenste Hund, den man sich wünschen kann. Beste Grüße.

  6. Moin Robin,

    ich finde es super, dass du auch die möglichen Nachteile aufzeigst. Ich selber habe 2 Hunde beide Mischlinge aus dem Tierheim. Ob nun Tierheim oder Tierschutz aus dem Ausland, beides ist um einiges besser als teure Modehunde zu kaufen.

    Was ich dabei immer sehr wichtig finde ist, dass Modehunde oft einfach auf dreckigste Art vermehrt werden und unwahrscheinlich leiden, dazu nicht selten körperlich oder geistig krank sind und mit einem Tierschutzhund entzieht man den Vermehreren immer auch Stück weit die Grundlage.

    Cooler Artikel
    Alex

  7. Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich finde auch, dass das eine sinnvolle Sache ist. Es gibt genug hilflose Hunde, die ein Zuhause verdient hätten.
    Beste Grüße,
    Lars

  8. Als Nachteil sehe Ich da nicht die Optik. Unsere Hunde sind auch Straßenhunde aus der Türkei und Sie sehen halt unverwechselbar aus ^^. Bei der Hygiene muss Ich dir zustimmen oft haben Sie Krankheiten wie Würmer oder Flohbefall und die Tierarzt und Transportkosten sind mindestens genauso hoch als wenn man sich einen „Rassehund“ aus Deutschland holt. Wer sich einen Hund aus dem Ausland holt hat eine große Aufgabe vor sich, am Ende aber auch einen treuen und dankbaren Freund fürs Leben 🙂 Wir haben Anfang Juni eine Spendenaktion für den Tierschutz eingerichtet und darüber in unserem Blog geschrieben. Ich verlinke es mal wenn Ich darf in meinem Namen. Ansonsten kannst du es auch gerne löschen.
    [Editiert: Mit Namen verlinkt]

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