Die freie Weltgesellschaft oder eine globale Oligarchie? Einige Gedanken zur Gesellschaft von morgen – Teil 2

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Dieser Blogeintrag ist sich seiner eurozentrischen Perspektive und der, für einen Internet-Blogeintrag  zwangsläufigen, Verkürzung der Umstände bewusst und versteht sich als Anregung zu weiteren Gedanken

Materialismus, „Global-Players“ und das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich

Auf der anderen Seite stehen ganz andere Entwicklungen. Das geistige Fundament der Gesellschaft ist erschüttert. Seit Nietzsche schreitet die Dekonstruktion humanistischer Wertvorstellungen immer weiter fort. An die Stelle transzendenter Werte und Moralvorstellungen ist ein zutiefst materialistisches Denken in den Köpfen der modernen Menschen getreten. Geld wird im fortschreitenden Ausmaß zum einzigen Regulativ, welches unser Denken und unser gesellschaftliches Handeln leitet. Die globale Banken- und Finanzkrise, die Hunderttausende, vor allem in den USA, obdachlos gemacht hat, ist nur die Spitze des Eisbergs.

In der Konsequenz nimmt der Einfluss derer, die viel Geld besitzen immer weiter zu. Der Einfluss weltweit operierender „Mega-Konzerne“ auf die internationale Politik, der so genannten Global-Players“, nimmt weit reichende Ausmaße an. Außerdem belegen Statistiken seit Jahren, dass die Schere zwischen Arm und Reich auf der Welt immer weiter auseinander klafft.

Der Dumpinglohn-Sektor und die Entstehung neuer Unterschichten

Um die mittelfristigen Auswirkungen der Bedeutungszunahme materieller Werte als gesellschaftliches Regulativ greifbar zu machen, ist es nicht einmal nötig, den Blick in die weite Welt schweifen zu lassen. Auf der einen Seite verdient die Elite unserer Gesellschaft hier in Deutschland immer mehr Geld. Auf der anderen Seite ist, nach der mittelständischen Nivellierung der Gesellschaft im Laufe der Nachkriegsjahre, mittlerweile eine neue Unterschicht am Entstehen. Der Anteil derer, welche sich trotz Vollzeit-Arbeit ein Leben ohne Zuschüsse vom Staat nicht mehr leisten kann, steigt weiter. Skrupellose (Zeitarbeits-) Unternehmer steigern, unter anderem mit Hilfe gekaufter Pseudo-Gewerkschaften, ihren Einfluss immer weiter. Mit dem Hinweis, nur so können Arbeitsplätze geschaffen werden, wird auch der niedrigste Dumpinglohn gerechtfertigt. Am Existenzminimum bleibt dabei kaum geistiger Freiraum für gehobenere Unterhaltung und humanistische Bildung. Erholung finden Viele nur noch bei Richter Shows, Bauer sucht Frau und ähnlichen „Reality-TV“ Formaten vor dem Fernseher. Die Konsequenzen dieses geistigen Kahlschlags sind dabei noch gar nicht abzusehen.

Fazit

Prognosen sind generell schwierig und bleiben zwangsläufig vage und unzuverlässig. Vor allem aber in gesellschaftlicher Hinsicht lässt sich die Zukunft, wegen der fast unbegrenzten Anzahl an Variablen,  besonders schwer vorausbestimmen. Wie unsere Gesellschaft von morgen konkret aussehen wird, dazu möchte ich hier keine Prognose wagen.

Meiner Meinung nach, wird sich die Zukunft der entstehenden „Weltgesellschaft“ aber entlang dieser, eben beschriebenen Spannungslinien  entwickeln. In einer Dynamik zwischen dem Trend zu einer freien, global vernetzten Gesellschaft auf der einen Seite und einer immer weiter fortschreitenden Entwicklung zu materialistischem Denken auf der anderen Seite.

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2 Kommentare

1 Ping

  1. Das Schlimme ist ja, dass aber auch „der kleine Mann“ fleißig mitmacht und dieses materielle Wertsystem unterstützt in seiner „Geiz-ist-geil“-Mentalität. Die meisten wollen alles noch billiger haben und gleichzeitig aber noch mehr von allem, und laufen dann zu kik etc. pp. Das sieht sehr nach einem Teufelskreis aus, und ich bin gespannt, ob wir uns da wieder rausmanövrieren können

  2. Klar, wer selbst nur 5,50 in der Stunde verdient, ist ja fast schon darauf angewiesen, das Billigste vom Billigsten zu kaufen. Billige Waren sind, neben der Möglichkeit diese durch „Mega-Uumsätze“ zu finanzieren, eigentlich nur durch Preisdrückerei, Lohn Dumping und unfaire Arbeitsbedingungen zu haben.
    Schon so etwas wie ein Teufelskreislauf!

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