Nutzfahrzeuge, Beton und Wirtschaftskrisen

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Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hat die Weltwirtschaft nicht nur hart getroffen, sie kam auch relativ unerwartet. Nur einige wenige Finanzexperten warnten damals vor den Folgen des aufgeblähten Immobilienmarkts in den USA und den Risiken hochspektakulärer Finanzgeschäfte, die nicht einmal der Bank-„Berater“ verstand.

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© Tony Hegewald | PIXELIO.de

Hat sich die mangelnde Aufmerksamkeit vor der Wirtschaftskrise als Problem heraus gestellt, scheint seitdem das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen zu haben. So scheint es sich seit dem Schock von 2008 kein Experte oder Medienorgan das Risiko leisten zu wollen, die nächste Wirtschaftskrise nicht vorhergesagt zu haben. Ergebnis ist eine Überreaktion auf alle Indizien, die auf ein Abflauen des anhaltend starken Wirtschaftswachstums in Deutschland hindeuten könnten.

Kleine Krisen – Große Aufmerksamkeit

So wurde die leichte Eintrübung des IFO-Geschäftsklimaindex seit Ende 2012, genauso wie die Krise beim Nutzfahrzeughersteller MAN oder krisenhafte Symptome in der Beton- und Baubranche (beispielsweise bei Firmen wie www.rekers-beton.de) schnell als sicheres Zeichen für den baldigen Niedergang der deutschen Wirtschaft interpretiert. Sicher spielt auch die Erwartung bzw. die Angst vor einem Übergriff der Euro-Krise auf Deutschland eine Rolle, die hierzulande im Gegensatz zu Spanien oder Irland bislang eine Währungskrise geblieben ist, eine Rolle. Ich denke aber auch, dass die Angst vieler öffentlicher Akteure eine Rolle spielt, genauso wie 2008 die Wirtschaftskrise nicht kommen gesehen zu haben.

Der derzeitige Wiederanstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt aber meiner Meinung nach, dass leichte Veränderungen eines einzelnen Index, oder die Krise eines einzigen Wirtschaftszweigs oder gar eines singulären Unternehmens nicht als Indizien für ein Abflauen der Wirtschaft insgesamt gewertet werden sollten. Wenn man schon nach Anzeichen oder Vorboten neuer Krisen sucht, sollte man das „große Ganze“ oder besser gesagt strukturelle Defizite in den Blick nehmen.

Die wahre Gefahr droht durch eine China-Krise

So wird meiner Meinung nach die große Exportabhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland vom „Boomland China“ irgendwann einmal zum Problem werden. Diese Abhängigkeit könnte nämlich genau dann fatale Folgen nach sich ziehen, wenn das rapide Wachstum in China an seine Grenzen stößt und sich spürbar verlangsamt, bzw. vielleicht sogar stagniert. Meiner Meinung nach wird dies auch irgendwann geschehen, da China aufgrund mangelnder gesellschaftlicher Reformen und immer weiter wachsender Umweltproblematik seine enormen Wachstumsraten früher oder später nicht mehr halten werden kann.

Die Frage lautet deswegen nicht ob, sondern wann sie kommen wird, die nächste große Krise. Dieses Mal wird sie den Namen „China-Krise“ tragen.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.robinbrunold.de/news/nutzfahrzeuge-beton-und-wirtschaftskrisen/

2 Kommentare

3 Pings

  1. Hi Robin,

    schöner Beitrag. Ich sehe das in Bezug auf China auch recht problematisch – vor allem, weil gerne ziemlich schnell vergessen wird, unter welchen teilweise menschenverachtenden Bedingungen im Reich der Mitte produziert wird. Der SPIEGEL hatte ja erst neulich eine längere Serie in diesem Zusammenhang veröffentlicht – sehr lesenswert;)

  2. Hallo John,

    danke für deinen Kommentar. Hast du vielleicht noch einen Link zu den Spiegel Artikeln, oder wurden die nur in Print veröffentlicht?

  1. […] Vorteil der Fertiggaragen ist, dass diese durchaus günstig erworben werden können – das ist in Zeiten von Wirtschaftskrisen durchaus von Bedeutung. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn keine Betonfertiggaragen, sondern […]

  2. […] befassen sollten. Immerhin lebt in Indien ein Siebtel der gesamten Weltbevölkerung. Genauso wie China erlangt Indien immer mehr wirtschaftliche und damit geopolitische Bedeutung. Eine Beschäftigung […]

  3. […] auch konsequent sein. Wer dem Fiskus jeden Cent Steuern neidet, der kann auf der anderen Seite den Großkonzernen nicht vorwerfen, dass diese durch geschicktes Verlagern von Unternehmensgewinnen in Steueroasen […]

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