Wie wird man glücklich? Der Traum vom erfüllten Leben

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Foto: © www.yogan-om.de / pixelio.de

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Nachdem in einem früheren Beitrag die Frage gestellt wurde: „Wie wird man reich? soll es heute um die wirklich wichtige Frage gehen, wie wird man glücklich? Und fürwahr: Reich werden lohnt sich eigentlich gar nicht, wenn man dabei nicht glücklich oder zumindest glücklicher wird. Und da zudem einige Kommentare in diese Richtung gepostet wurden, handelt der heutigen Beitrag nun vom Verhältnis zwischen dem „reich“ und dem „glücklich“ sein und allen damit verbundenen Kosequenzen.

Macht Geld glücklich?

Um einen guten Einstieg in das Thema zu finden, lohnt es sich einen Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit“ genauer anzusehen. Hier lesen wir, dass laut einer weltweiten Umfrage der London School of Economics, Spitzenverdiener die Liste der Depressiven und Selbstmörder anführen. Trotzdem sind, einer Studie des GfM-Getas-Instituts zufolge, 53 Prozent aller Deutschen überzeugt, dass mehr Geld auch einen Mehrgewinn an Glück bringt. Um diesen Widerspruch zu lösen, ist es wichtig, die Frage nach dem Geld und dem Glück differenziert unter zwei Fragestellungen zu betrachten: Macht Geld allein glücklich? Und weiter, kann mehr Geld glücklich machen oder überhaupt zum persönlichen Glück beitragen?

Die erste Frage ist relativ einfach beantwortet. Geld allein macht nicht glücklich. Ein einfaches Beispiel illustriert diesen Umstand anschaulich. Denn wenn jemand zwar mehrere Millionen Euro auf dem Konto hat, ihn aber seine Frau wegen einer anderen verlassen hat, ihn seine Kinder nicht mehr sehen wollen und er deswegen schwer drogenabhängig geworden ist, wird es schwer fallen, diesen Menschen als glücklich zu bezeichnen. Aufgrund seines Gelds kann sich dieser Mensch zwar eine neue Frau „kaufen“, Kinder aufnehmen und sich in eine teure Privat-Suchtklinik einweisen lassen. Diese Frau wird ihn aber nicht lieben, die Kinder ihn nicht zwangsläufig mögen und die Klinik nicht automatisch gesund machen. Zum Glück gehört eben mehr als nur ein großer Betrag auf dem Konto.

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Glück ?!? | ©  Karin Wuelfing,pixelio.de

Warum glaubt aber dennoch eine Mehrheit der Deutschen, dass Geld glücklich(er) macht? Das liegt wohl an einem weiteren, eigentlich eindeutigen Umstand: Auch wenn Geld allein nicht glücklich macht, sorgt „keine Geld“ auf der anderen Seiten durchaus für Unglück. Denn, wem sein Haus liquidiert, das Konto gesperrt und das Auto gepfändet wurde, steckt tief „in der Scheiße“ und kann von einem glücklichen Leben auf absehbare Zeit nur träumen. Aber auch die kleinen und mittleren finanziellen Belastungen und Probleme des Alltags lassen viele Menschen davon träumen, wie sorgenfrei und damit glücklich das Leben doch wäre, wenn nur das „Milliönchen“ auf dem Bankkonto ruhte. Weitergehende Fragen, ob viel Geld denn nicht nur Unglück verhindert, sondern auch glücklich macht, stellen sich die meisten dann wohl nicht mehr.

Mit oder ohne Geld? – Wie wird man denn nun glücklich?

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Auf dem Weg zum Glück? Manche Dinge, wie schönes Wetter in den Bergen, kann man nicht kaufen | © Eugen Haug, Pixelio.de

Was aber kommt heraus, wenn man sich wirklich diese weitergehende Fragen stellt? Ganz logisch: Geld hat natürlich schon etwas mit dem Glück und auch mit dessen Maximierung zu tun!. Denn Geld besteht ja nicht nur aus bunten Papierscheinen sondern steht in unserer Gesellschaft für das Vermögen sich materielle Güter und Dienstleistungen zu kaufen. Wie bereits erwähnt, führt das Unvermögen materielle Grundbedürfnisse, wie wohnen, essen kaufen und Auto fahren zwangsläufig zu einer Verringerung des persönlichen Glücks. Und ja: Auch die Steigerung des materiellen Wohlstands führt zu einem Mehr an persönlichem Glück und Wohlbefinden. Man kann sich das lang ersehnte Luxusauto kaufen, nach Bora Bora in den Urlaub fliegen und steigert sein Sozialprestige enorm, mit all den verbundenen Konsequenzen.

Allerdings funktioniert die Glücksmaximierung durch Kontostands-Maximierung eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Und genau hier liegt, meiner Meinung nach, die Lösung des Widerspruchs zwischen dem Unglück der Reichen und der Glückserwartung der „Armen“ durch einen üppig sprudelnden Geldsegen. Ein glückliches Leben ist nur dem beschieden, welcher in der Lage ist, ein angemessenes Verhältnis zwischen „Sinn und Sinnlichkeit“ herzustellen. Denn nur sinnliche Vergnügungen kann man kaufen, ein sinnvolles und erfülltes Leben muss jeder, ob arm oder reich erarbeiten. Eine glückliche Beziehung, Kinder und einen Kreis echter loyaler Freunde kann man einfach nicht kaufen. An diesem Trugschluss liegt es, meiner Meinung dann auch oft, dass die Quote an Depressiven und Selbstmördern bei den Reichen so hoch liegt.  Den großen Anteil den Sinnhaftigkeit in einem glücklichen Leben ausmacht, kann man eben nicht kaufen!

Das Leben, das Geld und das persönliche Glück und deren Verhältnis wird immer ein großes, wichtiges und zugleich ein nicht abschließbar zu lösender Kopmlex diffiziler Fragen bleiben. Zumindest aber ist ein Trostpflaster allen Menschen, die es trotz vielen Gelds nicht geschafft haben, glücklich zu werden immer gegeben. So bemerkte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki einmal, dass „Geld allein zwar […] nicht glücklich“ [macht], aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“

Weitere interessante Links: www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/studie-reichtum-glueck

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.robinbrunold.de/news/wie-wird-man-gluecklich/

21 Kommentare

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  1. Ich lese immer wieder, dass Geld nicht glücklich macht. Aber mal ganz ehrlich, ist es mit Geld nicht einfach nach seinem Glück zu streben, als ohne Geld. Ich glaube schon.

  2. Wie sagt man da so schön: Geld macht nicht glücklich, ermöglicht aber viel^^

  3. Hallo Henry und Dominik,
    danke für eure Kommentare!
    @Henry: Zweifelslos macht Geld das Streben nach Glück einfacher, da es viele Probleme wegfallen lässt, die Glücklichsein verhindern. Das heißt aber nicht, dass Geld automatisch glücklich macht.
    @Dominik: Stimmt Geld ermöglicht es, sich jede Menge Sinnliches zu leisten. Denn Sinn muss man nach wie vor abseits davon suchen

  4. Eigentlich ist die Frage kinderleicht mit nur einem Satz zu beantworten:

    Privater und beruflicher Erfolg machen glücklich.

  5. „Privater und beruflicher Erfolg machen glücklich“
    Logisch, nur wie erreicht, bzw. kombiniert man beruflichen und privaten Erfolg?
    Gleich wieder die nächste Frage 😉

    1. Die Antwort jetzt erinnert an die Frage: Was gab es zuerst, das Huhn oder das Ei?

      Durch ein gesundes Selbstwertgefühl mit der damit einhergehenden Ausstrahlung kommen die Erfolge wie von selbst. Und wer Erfolg hat, bekommt ein gesundes und starkes Selbstwertgefühl.

      Um jetzt jedoch überhaupt in den sich selbst verstärkenden Mechanismus zu gelangen, kann man sich beispielsweise kleine und erreichbare Ziele setzen, deren Erreichen Mut und Selbstvertrauen geben und somit das Selbstwertgefühl stärken. Oder man lobt sich selbst (nicht vor anderen) schon für kleine Dinge (z. B. günstig eingekauft), um an Selbstvertrauen zu gewinnen. Oder oder oder ..

      Es sind die Aneinanderreihung kleiner Schritte, die langfristig zum Erfolg führen.

  6. Eine sehr interessante Frage, die sich aber meiner Meinung nach jeder selber stellen muss. Und vor allem auch beantworten. Es gibt so viele Möglichkeiten, glücklich zu sein. Ist aber ein wirklich interessantes Thema. Aber wird man 10 Leute fragen, was sie glücklich macht, wird man wohl mindestens 12 Antworten bekommen

  7. Ich denke, dass „Glück“ immer relativ zu sehen ist. Für den Einen stehen Geld und materielle Dinge an erster Stelle, für Andere ist Gesundheit und Zufriedenheit das größte Glück. Man sollte den goldenen Mittelweg suchen und man wird sich auf dem richtigen Weg befinden. Meistens geht es ohne Geld nicht, doch nur das Geld macht auf Dauer auch nicht glücklich.

  8. Glück ist sicherlich nicht für alle gleich. Und Leider erleben wir Glück zu oft in der Vergangenheit (Ach war das damals schön); für mich steht fest, dass Glück in irgend einem Bezug zur Zeit steht. Einstein sagte doch sowas ähnliches mit der Zeit die du mit einem hübschen Mädchen verbringst…

  9. Sehr gut Robert,

    da hast du natürlich Recht, Glück ist wahrscheinlich einfach sowas wie die Abwesenheit von Zeit?! Es sind immer die Momente in denen man die Zeit vergisst auch diejenigen die einen glücklich machen.

    [Edit: PPP-Link entfernt]

  10. Zitat aus dem Beitrag:
    So bemerkte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki einmal, dass “Geld allein zwar […] nicht glücklich” [macht], aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.”
    Ende Zitat

    Da muss ich Herrn Reich-Ranicki widersprechen. In der Straßenbahn hätte der Weinende eher die Chance Trost und Hilfe zu finden!

    Meine Meinung:
    Geld und materielle Güter sind für das Glück bis zum Decken der Grundbedürfnisse von sehr hoher Bedeutung. Tatsächlich kann es kein Glück ohne Nahrung, Wärme, Schutz vor Witterung, Heimat, Zuhause… geben.

    Alles was deutlich darüber hinaus geht, scheint dem Glück eher hinderlich zu sein.

    • Pascal auf 19. August 2014 bei 14:37
    • Antworten

    Glück ist auch immer eine Sache der Definition. Für den einen bedeutet Geld und Macht das größte Glück, wobei ein anderer sein Glück mit Zufriedenheit, Gesundheit und der Familie verbindet. Für mich steht Gesundheit an erster Stelle, es darf jedoch auch nicht am Geld fehlen.

  11. Geld macht in meinen Augen nicht glücklich. Aber es kann in vielerlei Hinsicht frei machen. Und wem Freiheit und Unabhängigkeit von großer Wichtigkeit sind, den kann Geld auch glücklich machen. Allerdings nicht die Verpflichtungen, die oft noch mit dem Geld einhergehen.

    • Raul auf 26. Dezember 2015 bei 19:02
    • Antworten

    Über das Thema Glück könnte man doch Jahre philosphieren. Da würde jeder auch eine andere Antwort geben. Andere Menschen glücklich zu machen ist glaube ich eine gute Methode um auch glücklich zu werden.

  12. Ich denke es braucht nicht viel im Leben glücklich zu sein. Es wird durch Medien suggeriert das Menschen sehr viel Zeug brauchen. Die Realität ist eine völlig andere, auch Geld bringt kein Glück. Für meinen Teil macht es mich jedes mal glücklich wenn ich meinen Teilerfolge erziele und so meinem Ziel näher komme. So empfinde ich es auch bei meiner Webseite der-schlagschrauber.com. Sobald ich mein Ziel erreicht habe setze ich mir ein neues und das Spiel beginnt von vorne. Ich finde man sollte versuchen sein Glück auch teilweise zu erzwingen bzw. ihm die Möglichkeit geben auch zu kommen.

  13. Glück ist sicherlich nicht für alle gleich. Und Leider erleben wir Glück zu oft in der Vergangenheit (Ach war das damals schön); für mich steht fest, dass Glück in irgend einem Bezug zur Zeit steht. Einstein sagte doch sowas ähnliches mit der Zeit die du mit einem hübschen Mädchen verbringst…

  14. Ich denke, dass „Glück“ immer relativ zu sehen ist. Für den Einen stehen Geld und materielle Dinge an erster Stelle, für Andere ist Gesundheit und Zufriedenheit das größte Glück. Man sollte den goldenen Mittelweg suchen und man wird sich auf dem richtigen Weg befinden. Meistens geht es ohne Geld nicht, doch nur das Geld macht auf Dauer auch nicht glücklich.

  15. Ich persönlich sehe das Geld nicht nur als Geld, sondern als Mittel an, seine Freiheit entsprechend ausleben zu können. Materialismus ist eine Sache… Hat man sich einmal etwas Materielles gegönnt, etwas, was man sich schon immer gewünscht hat, zum Beispiel ein bestimmtes Auto, so stellt es einen unmittelbar nach dieser Anschaffung für eine gewisse Zeit in dieser Hinsicht zufrieden. Meiner Erfahrung nach hat dieses zufriedene Gefühl eine recht kurze „Halbwertszeit“… Nach wenigen Tagen/Wochen gewöhnt man sich daran. Einen Urlaub mit wunderschönen Panoramas, Nächte an Seen und Meeren, das Zusammensein mit einer liebenswerten Frau, das ist es, was mich glücklich macht/machen würde. Urlaube und Trips kosten leider recht viel. Abenteuer in anderen Ländern… Deswegen – Geld ist nicht nicht Geld.

  16. Hallo,
    klare und ehrliche Worte, vielen Dank für die aufklärenden Worte.
    Bisher war mir nicht bewusst, wie lange Autoverkäufer arbeiten müssen. Das ist echt heftig.
    Ich denke, dass „Glück“ immer relativ zu sehen ist. Für den Einen stehen Geld und materielle Dinge an erster Stelle, für Andere ist Gesundheit und Zufriedenheit das größte Glück. Man sollte den goldenen Mittelweg suchen und man wird sich auf dem richtigen Weg befinden. Meistens geht es ohne Geld nicht, doch nur das Geld macht auf Dauer auch nicht glücklich.

  17. Geld ist lediglich ein Mittel, aber niemals das Ende selbst. Durch Geld selbst wird man nicht glücklich, es kann einem nur behilflich sein, die Dinge auszuüben, durch die man glücklich wird. Liebe Grüße, Joh

  18. Dazu habe ich vor einiger Zeit mal eine Studie gelesen, die ein Jahreseinkommen von (ich glaube) 60.000 € ermittelt hat, über dem hinaus kein Anstieg des Glücksempfinden mehr stattfindet. Geld macht glücklich, ja. Nur viel Geld macht nicht automatisch glücklicher. Reiche Menschen sind oft einsam und hin und wieder werden sie auch paranoid. Manche treibt dies dann, wie bereits oben beschrieben, bis zum Suizid.

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