Steuern, Steuern, Steuern – Über mir krächzt der deutsche Bundesadler

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© Kurt F. Dominik | Pixelio.de

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190 € Steuern – So viel habe ich letzten Monat an Lohnsteuer gezahlt. So viel wie nie in meinem Leben. Bisher habe ich durch meinen Studentenstatus und durch die geschickte Kombination von selbstständiger Arbeit und verschiedenen Formen der Minijobs eine Steuerbelastung quasi gänzlich vermieden. Mit meiner neuen Anstellung als Vollzeitkraft allerdings, hat mich nun der deutsche Fiskus fest im Griff. Viele werden jetzt natürlich sagen, dass 190 € noch eine lächerlich geringe Summe ist. Wenn man aber in der Vergangenheit kaum Steuern gezahlt hat, ist auch 190 € erst einmal ein hoher Betrag. Außerdem wird diese Summe in Zukunft sicher nicht geringer ausfallen 😉

Steuern zahlen, Steuern vermeiden

Die meisten haben es wohl schon gemerkt: Ich zahle nicht so gerne Steuern. Dabei bin ich in guter Gesellschaft: Wir Deutschen zahlen ja allgemein nicht so gerne Steuern. Die Deutschen zahlen sogar nur sehr ungern Steuern! Natürlich zahlt auch sonst auf der Welt niemand gerne steuerliche Abgaben. Aber wir Deutschen sind wohl nicht nur Reise-, ehemaliger Export- und Weltmeister der Herzen 2006, sondern auch Weltspitze, wenn es darum geht, Steuern zu vermeiden und sich kreative Steuertricks auszudenken. Die deutsche Steuersparwut hat sicher eine Ursache darin, dass wir im Vergleich mit anderen Ländern – vor allem den angelsächsischen – durch ein besonders hohes Steueraufkommen belastet sind. Die Steuersparwut liegt aber wahrscheinlich auch an der „typisch deutschen“ Kleinsparer-Mentalität. Es wird gehortet, was gehortet werden kann. So ist es nun einmal, ist es aber verwerflich?

Ist es unmoralisch Steuern zu sparen?

Ich denke, Nein. Denn: Erlaubt ist erlaubt! Wer auf legalem Wege Steuern spart, dem kann man das eigentlich nicht vorwerfen. Nur sollte man beim Steuern sparen auch konsequent sein. Wer dem Fiskus jeden Cent Steuern neidet, der kann auf der anderen Seite den Großkonzernen nicht vorwerfen, dass diese durch geschicktes Verlagern von Unternehmensgewinnen in Steueroasen ihre Steuerlast minimieren. Erlaubt ist erlaubt!
Im Gegensatz dazu, denke ich, dass die Frage der Steuergerechtigkeit keine individuell-moralische, sondern eine gesamtgesellschaftliche Frage ist. Und so sollte sie auch behandelt werden. Es ist Sache des Gesetzgebers, eine möglichst gerechte Steuerbelastung für alle Angehörigen der Gesellschaft zu ermitteln. Weiterhin muss der Staat dafür sorgen, dass Steuerschlupflöcher für Einzelpersonen sowie Unternehmen gleichermaßen geschlossen werden.
Was gerecht ist, daran scheiden sich – besonders in Fragen der Steuergerechtigkeit – die Geister. Wer selbst Erkenntnisse in Sachen Verteilungsgerechtigkeit gewinnen will um in der öffentlichen Diskussion mitreden zu können (die natürlich auch Auswirkungen auf steuerpolitische Entscheidungen hat) empfehle ich die Ringvorlesung an der LMU München „Gerechtigkeit als Grundwert“. Sicher ein guter Tipp für alle, die sich mit Fragen der (Steuer-)Gerechtigkeit auch mal auf theoretischer Ebene und nicht nur am Stammtisch befassen möchten.

Steuern sparen mein Ziel – Wie finde ich aber eine Steuerkanzlei im „Dschungel von München“

In diesem Sinne werde ich (als guter Deutscher 😉 ) auf jeden Fall schauen, dass ich weiterhin möglichst viel an Steuern einsparen kann. Dieses Jahr sollte ich über den Lohnsteuerjahresausgleich und das Ehegattensplitting noch das Meiste der Steuer zurückbekommen. Nächstes Jahr werde ich mich dann wohl an eine Steuerberatung wenden. Die ist zwar nicht kostenlos, aber im Dschungel des deutschen Steuerrechts holt ein Steuerfachmann doch wohl mehr raus, als er kostet.
Die Auswahl ans Steuerberatern allgemein und vor allem in München ist ja schier unbegrenzt (im Land der Steuersparweltmeister besteht ja auch ein hoher Bedarf an solchen Dienstleistungen 😉 Der Lohnsteuerhilfeverein fällt wegen selbständiger Einkünfte weg und eine Online-Steuerberatung möchte ich auch nicht unbedingt geheuer. Vielmehr vertraue ich lieber auf Referenzen. Mein Chef spart mit der Steuerkanzlei MUC. Als Schwabe (sicher die deutschen Meister des Steuersparens 😉 kennt er sich bestimmt bestens aus. Hier werde ich mich zunächst wohl einmal umsehen.

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7 Kommentare

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  1. Find ich völlig legetim.
    Jeder kuckt doch auf seine Vorteile.
    Mach ich auch nicht anders 😉

  2. Man darf nicht vergessen, dass Deutschland 66% der gesamten Weltsteuerliteratur produziert hat. Es gibt für alles eine Regel oder zumindest ein Urteil. Aber ob ein Steuerberater wirklich dabei hilft, Steuer zu sparen, zweifle ich etwas an. Die machen zu 90% nur das, was man ihnen sagt. Da ist kaum Raum für „kreative“ Steuerentlastung.

    • itchy00 auf 26. November 2013 bei 19:04
    • Antworten

    Ich muss mir auch bald mal einen Steuerberater suchen. Ob nun 0 oder 1000 Euro einnahmen, ich hasse den Papierkram. :/

  3. Man kann es auch immer so sehen: Wer viel Steuern zahlt, der hat auch ein gutes Einkommen. Ein Steuerberater kann jedoch wirklich helfen beim Einsparen von Steuern. Wenn man Laie auf diesem Gebiet ist, dann ist man schnell mit den Steuergesetzen überfordert. Angefangen mit Reisekosten oder auch Home Office kann man dort schon gute Hilfe bekommen.

  4. Natürlich spart man mit einem Steuerberater. Ich habe das große Glück, einen in der Familie zu haben, sonst wäre ich als Selbstständige sicher überfordert. Die deutschen Steuergesetze machen es einem nicht gerade leicht.

  5. Hallo,

    leider bleibt das nicht aus, dass man Steuern zahlen muss. Aber ich gebe Dir vollkommen Recht, man sollte auch alle Möglichkeiten nutzen, um diese einzusparen, sei es durch einen Lohnstuerhilfeverein oder eine gute Steuerspar Software. Es gibt viele gute Tipps, wie man einiges absetzen kann, daher kann ich das auch nur empfehlen.

    LG

  6. Es stimmt, dass wir Deutschen echt ungern Steuern zahlen. Dementsprechend versuche auch ich dies zu vermeiden, wo es nur geht. Deshalb bin ich sehr dankbar für diesen Beitrag über diese Thematik.

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