Die politische Situation in Thailand – Update 2012

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Sehenswuerdigkeiten in BKKSeit meinem letzten Blogbeitrag zu Thailand, der sich um die politische Situation im Jahr 2010 dreht,  ist dort einiges passiert. Auf der anderen Seite hat sich eigentlich gar nichts geändert. Das Land ist politisch gespalten, zwei politische Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber und die Putschgefahr ist wie immer vorhanden bis akut; Auch das ist Thailand, obwohl es sich die meisten Urlauber deswegen, wie schon in der Vergangenheit, auch künftig nicht nehmen lassen, nach Thailand zu reisen, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Bangkok  und die schönen Inseln wie Koh Tao, Koh Samui und Koh Phangan im Osten oder Phuket und die Similan Islands im Westen zu besuchen

Was aber ist nun im tagespolitischen Geschäft passiert, seitdem 2010 die taksintreue Regierung der Pheu Thai“-Partei durch Tricksereien im Parlament abgesetzt, durch eine Regierung der Demokratischen Partei, die der Monarchie und den „alten Eliten“ treu gegenüber steht, ersetzt und ein Volksaufstand blutig niedergeschlagen wurde?

Wahlen mit vorhersehbarem Ausgang

Es kam, wie es eigentlich kommen musste: Nach der 1997 eingesetzten, demokratischen Verfassung, die mittlerweile doch relativ fest in das thailändische Staatswesen integriert werden konnte, mussten in einem absehbarem Zeitraum Neuwahlen stattfinden. Dies geschah dann 2011. Bei den Wahlen erlangte die „Pheu Thai“-Partei einmal mehr eine breite Mehrheit: 265 von 500 Mandaten konnten die „Thaksin-Treuen“ erringen. Mit Yingluck Shinawatra hat Thailand aktuell eine Premierministerin, die nicht nur Thaksin treu gestimmt ist, sondern auch noch in erster Linie mit Thaksin verwandt ist: Die gut aussehende Yingluck ist Thaksins Schwester.

Strukturelle Probleme der thailändischen Politik bleiben bestehen

Thailand steht damit im Grunde vor den selben politischen Herausforderung wie vor sechs Jahren schon:  Die Repräsentanten der „alten“ und „neuen Eliten – „Rothemden“ und „Gelbhemden“ mit Militär und mit dem Königshaus – stehen sich weiter ziemlich unversöhnlich gegenüber. Eine mögliche, formelle Rückkehr Thaksins an die thailändische Regierung und ein erneutes Eingreifen des thailändischen Militärs schweben als Optionen mit unabsehbaren Folgen weiter drohend über dem südostasiatischen Land. Auch wenn die aktuelle tagespolitische Lage von außen im Moment relativ entspannt scheint, die alten Probleme des Lands sind noch lange nicht gelöst.

Lesen Sie die Updates zur Serie:

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7 Kommentare

3 Pings

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  1. Hi Robin,

    ich kann mich noch genau erinnern, als ich vor zwei Jahren auf den Philippinen war und dann in der Zeitung gelesen habe, wie Thaksin Shinawatra „gegangen wurde“; als ich mich dann etwas intensiver mit der Thematik befasst habe, musste ich schon ein wenig über das Auf und Ab schmunzeln; aber offenbar ist das in den Südostasiatischen Ländern nicht immer so einfach mit der Politik…

  2. Hallo Robin,
    Danke für Deine informativen Berichte zur politischen Lage in Thailand, die für Thailandfans wie mich die Lage im Land zumindest etwas durchschaubarer machen. Vielleicht kannst du in einem deiner nächsten Updates auch mal die Rolle der Mönche beleuchten, oder ist der Klerus in Thailand absolut unpolitisch – für mich eigentlich nur schwer vorstellbar.

    1. Hallo Franz,

      danke für deinen Kommentar! Du hast recht: Für uns Europäer ist es nur schwer vorstellbar, dass thailändische Geistliche keinen Einfluss auf die Politik des Landes genommen haben. Dafür haben einfach die römisch-katholische Kirche, später auch der protestantische Klerus und schließlich der Dualismus der beiden Konfessionen die abendländische Geschichte zu stark beeinflusst.
      Allerdings hat der buddhistische Glaube einen ganz anderen Charakter und ist nicht einmal als Religion im eigentlichen (bzw. westlichen) Sinne angelegt, da er keinen Anspruch erhebt, die Welt in ihrer Gesamtheit (auf der metaphysischen Ebene) zu erklären. Ich könnte mir deswegen schon vorstellen, dass Thailands Mönche einen unpolitisch Anspruch haben.
      Aber: Ich muss zugeben: Ich habe keine Ahnung ;-). Ich werde zum Thema recherchieren und ggf. einen Artikel schreiben.
      Danke für die Anregung!

  3. Ich dachte bei dem Thema gar nicht so an Europa, sondern z.B. an Myanmar oder Tibet wo die buddhidtischen (!) Mönche ja fast die Speerspitze der Demokratiebewegung darstellen, auch deshalb fände ichs interessant wie der thailändische Klerus so drauf ist.

    Liebe Grüsse

    Franz

  4. Ja, du hast recht, da habe ich gar nicht dran gedacht.
    Ist echt verwunderlich, warum die thailändischen Mönche sich nicht an der Politik beteiligen (bzw. beteiligt haben), wo sie doch in anderen Ländern derartig starkes politisches Engagement zeigen. Werde der Sache aber sicher auf den Grund gehen, jetzt da du mich neugierig gemacht hast 🙂

  5. ein ganz interessanter artikel, als unpolitisch würde ich die geistliche bewegung des buddhismus nun nicht kategorisieren, wie das beispiel china und tibet zeigt…

  6. Hallo Lutz,

    Da hast du recht! Morgen kommt das Buch über die Rolle der Mönche in der thailändischen Politik. Bin selber schon ganz gespannt. Werde den Artikel mit den Ergebnissen dann möglichst bald veröffentlichen.

  1. […] Lesen sie in Teil 5: Die politische Situation in Thailand: Rote und Gelbe Hemden […]

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  3. […] dem letzten Blog-Beitrag, einem Update zur politischen Lage in Thailand 2012 ist nun schon wieder fast ein Jahr vergangen. Es wird Zeit, im Rahmen der Serie zur politischen […]

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