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Seit dem letzten Blog-Beitrag, einem Update zur politischen Lage in Thailand 2012 ist nun schon wieder fast ein Jahr vergangen. Es wird Zeit, im Rahmen der Serie zur politischen Geschichte und aktuellen Lage in Thailand, die politischen Geschehnisse im Land und die Hintergründe Revue passieren zu lassen.

Möchte nach Thailand zurück – Thaksin Shinawatra | Quelle: US-Verteidigungsministerium

Dabei muss aber angemerkt werden, dass sich die konkrete tagespolitische Lage, seit meinem Update 2012  nicht in größerem Rahmen geändert hat: Premierministerin Yingluck Shinawatra, die Schwester Thaksin Shinawatra regiert weiterhin das südostasiatische Land. Größere Unruhen sind bisher ausgeblieben, die Rothemden haben eine ihnen günstig gesonnene Regierung an der Macht und die Gelbhemden scheinen im Moment keine offensichtlichen Aktionen zu planen. Leider ist es darüber hinaus relativ schwierig, genauere, unabhängige und englischsprachige Informationen aus dem thailändischen Königreich zu bekommen. Die beiden großen englischsprachigen Zeitungen, die „Bangkok Post“ und die „Nation“ stehen auf der Seite der Gelbhemden und der Thaksin Gegner. Die Bangkok Post sieht zwar die Unterstützung für Thaksins Partei im Volk bröckeln. Da die Chefherausgeber der Zeitung allerdings Teil der intelektuellen Elite aus der Bangkoker Mittelschicht sind – ein wesentliches Standbein der Gelbhemden-Bewegung – wäre ich mit „Informationen“ der Zeitung vorsichtig. Hier sehe ich eher den Wunsch als Vater des Gedankens. Die Internetseite „www.schoenes-thailand.de“ hat als Anhänger der Rothemden immer einen schönen Informationsausgleich geliefert. Das Internet-Magazin wurde aber anscheinend leider an einen kommerziellen Anbieter verkauft.

Strukturelle Probleme der thailändischen Politik

Man sollte sich aber auch von der ruhigen tagespolitischen Lage nicht täuschen lassen. Die strukturellen Probleme des thailändischen Staats und der Machtkampf zwischen den alten und den neuen Eliten ist noch lange nicht ausgefochten. Die “Netzwerkmonarchie” bestehend aus Königshaus, Bürokraten und Militärs ist keinesfalls bereit, die Erosion ihrer Macht, die durch Thaksin ausgelöst wurde, langfristig hinzunehmen. Auch Thaksin selbst lebt immer noch im Exil in Dubai und konnte das Politikverbot gegen ihn in seinem Heimatland immer noch nicht aufheben lassen. Wikipedia zufolge, nimmt Thaksin „Mithilfe von Videokonferenzen  […] regelmäßig an Sitzungen von Yinglucks Kabinett, der Pheu-Thai-Partei und ihrer Parlamentsfraktion teil“.

Gefahr für Touristen?

Sollte man sich also aufmachen, ein Visum für Thailand besorgen (wenn ihr länger als 30 Tage bleiben wollt) und das Land besuchen? Ich denke man sollte sich seinen Thailand-Urlaub keinesfalls nehmen lassen! Allerdings würde ich persönlich ein paar Dinge im Blick behalten: Einerseits die goldene Regel, dass man sich generell nicht über das thailändische Königshaus äußern sollte. Schon Die Herausgeberschaft für ein Buch indem kritisches Artikel über das Königshaus aufgenommen wurden, kann eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen! Weiterhin würde ich bei einem (geplanten) Bangkok Aufenthalt kurz über die Lage dort informieren. Es ist äußerst (!) unwahrscheinlich, dass Touristen bei einem Aufenthalt in Bangkok Gefahr droht. Auch bei eventuellen Unruhen, common sense vorausgesetzt, sollte niemandem etwas passieren. Aber es kann ja nie schaden, sich vorausschauend zu verhalten!